Hybride Arbeitsmodelle mit einer Mischung aus Büro und Homeoffice gehören seit der Corona-Pandemie in vielen deutschen Unternehmen zum Standard. Eine aktuelle Umfrage des Mannheimer Wirtschaftsforschungsinstituts ZEW zeigt nun, wie Firmen die Vor- und Nachteile dieser Arbeitsform bewerten.
Für die repräsentative Studie befragten die Forscher im Juni rund 1.200 Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe und der Informationswirtschaft. Die Ergebnisse zeichnen ein differenziertes Bild der Homeoffice-Realität in deutschen Betrieben.
Vorteile überwiegen bei Mitarbeiterzufriedenheit
Mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen sehen durch hybride Arbeitsmodelle einen klaren Vorteil für die Arbeitszufriedenheit ihrer Beschäftigten. Bei der Akquise von Fachkräften bewerten mehr als die Hälfte der Firmen Homeoffice-Angebote als positiv.
Nur jedes zehnte Unternehmen sieht bei der Fachkräftegewinnung Nachteile durch mobile Arbeit. Bei der Mitarbeiterbindung gehen die Meinungen auseinander: 47 Prozent sehen Vorteile, rund jedes dritte Unternehmen befürchtet jedoch Nachteile.
Kommunikation und Teamarbeit leiden
Am kritischsten bewerten die Unternehmen die Auswirkungen auf interne Kommunikation und Teamarbeit. Zwei Drittel der befragten Firmen sehen hier Nachteile, nur sieben Prozent erkennen Vorteile.
Auch bei der Produktivität der Beschäftigten und der Innovationsfähigkeit schätzen die Unternehmen die Folgen tendenziell negativ ein. 27 Prozent bewerten die Auswirkungen auf Kommunikation und Teamarbeit neutral.
Homeoffice-Angebote bleiben bestehen
Trotz der identifizierten Nachteile planen nur rund zehn Prozent der Unternehmen, ihre Homeoffice-Angebote in den nächsten zwei Jahren zu reduzieren oder zu beenden. Die Vorteile scheinen damit zu überwiegen.
Unternehmen mit bestehenden Homeoffice-Angeboten rechnen sogar mit einem Anstieg der Beschäftigten im Homeoffice. In der Informationswirtschaft gehen 29 Prozent von einem Anstieg aus, im verarbeitenden Gewerbe sind es 34 Prozent.
Verbreitung je nach Branche unterschiedlich
In der Informationswirtschaft arbeitet bereits in 80 Prozent der Unternehmen zumindest ein Teil der Beschäftigten mindestens einmal wöchentlich im Homeoffice. Im verarbeitenden Gewerbe trifft das auf etwa jedes zweite Unternehmen zu.
«Bei größeren Unternehmen mit mindestens 100 Beschäftigten ist die Nutzungsrate deutlich höher», sagte ZEW-Studienleiter Daniel Erdsiek. Im verarbeitenden Gewerbe nutzen 88 Prozent solcher Unternehmen Homeoffice-Angebote, in der Informationswirtschaft sind es 98 Prozent.
Verwendete Quellen: "DPA" Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.